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05.11.2003
Vollständige Rede Hohmanns
Nachfolgend die Rede des
CDU-Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann, so wie sie
bis zum frühen Abend des 30.
Oktober 2003 auf der Internetseite der CDU-Neuhof
abbrufbar war. Später wurde
die Internetseite ersatzlos gelöscht. tagesschau.de
gibt die Rede nur zu
Dokumentationszwecken wieder und distanziert sich vom
Inhalt.
Ansprache von MdB Martin
Hohmann zum Nationalfeiertag, 3. Oktober 2003
Anrede
Wir wollen uns über das
Thema "Gerechtigkeit für Deutschland", über unser Volk
und seine etwas schwierige
Beziehung zu sich selbst einige Gedanken machen. Wir
halten uns nicht zu lange
mit vordergründigen Erscheinungen auf. Aber es ist
halt schon merkwürdig, und
viele Deutsche nehmen daran Anstoß, daß ein
verurteilter türkischer
Mordanstifter nach Verbüßung seiner Haftstrafe nicht in
sein türkisches Heimatland
ausgewiesen werden kann. Ein deutsches Gericht legt
deutsche Gesetze so aus, daß
der sogenannte Kalif von Köln sich nicht zur
Rückreise in die Türkei,
sondern zum weiteren Bezug deutscher Sozialhilfe
gezwungen sieht.
Da deckt eine große
Boulevard-Zeitung den Fall des Miami-Rolf auf. Dieser
mittellose deutsche Rentner
erhielt vom Landessozialamt Niedersachsen den
Lebensunterhalt, die Miete
nebst Kosten für eine Putzfrau, zusammen 1.425,- Euro
monatlich ins warme Florida
überwiesen. Das ist derzeit noch ganz legal, denn
nach § 119
Bundessozialhilfegesetz können deutsche Staatsbürger auch im Ausland
Sozialhilfe erhalten, wenn
schwerwiegende Umstände einer Rückkehr
entgegenstehen. In einem
psychiatrischen Gutachten war festgestellt worden, Rolf
J. sei in seinem
"gewohnten Umfeld" in Florida besser aufgehoben. Er kann dort
von seinen amerikanischen
Freunden eher "aufgefangen" werden.
Vor kurzem wurde eine
Hessische Kreisverwaltung dazu verdonnert, einem
54jährigen
Sozialhilfeempfänger das Potenzmittel "Viagra" nicht grundsätzlich zu
verweigern. Vor dem
Hintergrund der beiden letztgenannten Fälle schreibt die
Zeitung "Das freie
Wort" aus Suhl: "Viagra aus Staatsknete war gestern, aber
heute gibt es die
Deutschland-Allergie." Die Oldenburgische Nordwestzeitung
empfiehlt: "Deutsche,
laßt die Arbeit liegen, ab ins Paradies." Treffend bemerkt
die "Deister- und
Weserzeitung": "Wut und Entsetzen kocht da hoch."
Viele von Ihnen kennen
ähnliche Beispiele, in denen der gewährende deutsche
Sozialstaat oder der viele
Rechtswege eröffnende Rechtsstaat gnadenlos
ausgenutzt werden. Dabei hat
der einzelne, den man früher Schmarotzer genannt
hätte, in der Regel kein
schlechtes Gewissen. Wohlmeinende Sozialpolitiker aller
Couleur haben das
individuelle Anspruchsdenken kräftig gestärkt, man kann sogar
sagen verselbständigt. Dabei
ist ganz aus dem Blick geraten, daß all diese
Sozialhilfe-Euros vorher von
anderen hart erarbeitet oder per Staatskredit der
jungen Generation
aufgebürdet werden müssen. Bei der Abwägung von Rechten und
Pflichten wurden die Rechte
des Einzelnen groß heraus-, die Pflichten des
Einzelnen aber
hintangestellt. Wie viele Menschen in Deutschland klopfen ihre
Pläne und Taten auch darauf
ab, ob sie nicht nur eigennützig, sondern auch
gemeinschaftsnützig sind sie
der Gemeinschaft nützen, ob sie unser Land
voranbringen?
Das Wir-Denken, die
Gemeinschaftsbezogenheit, müssen aber zweifellos gestärkt
werden. Bitter für uns, daß
diese schwierige Übung ausgerechnet in einer Zeit
wirtschaftlicher Stagnation
von uns verlangt wird. Die Zahl der bereits
erfolgten Einschränkungen
ist nicht gering, die Zahl der künftigen – dazu
muß man kein Prophet sein
– wird noch größer sein. Die große Mehrheit der
Bevölkerung verschließt sich
einem Sparkurs nicht. Allerdings wird eines
verlangt: Gerecht muß es
zugehen. Wenn erfolglose Manager sich Abfindungen in
zweistelligem
Millionenbereich auszahlen lassen, fehlt nicht nur dem
unverschuldet Arbeitslosen
dafür jegliches Verständnis. Nun könnte man diese
horrenden Abfindungen noch
als Auswüchse des sogenannten kapitalistischen
Systems bewerten und mit der
gleichen Praxis in den Vereinigten Staaten
entschuldigen. Aber
besonders auch im Verhältnis zum eigenen Staat erahnen viele
Deutsche
Gerechtigkeitslücken. Sie haben das Gefühl, als normaler Deutscher
schlechter behandelt zu
werden als andere. Wer seine staatsbürgerlichen
Pflichten erfüllt, fleißig
arbeitet und Kinder großzieht, kann dafür in
Deutschland kein Lob
erwarten, im Gegenteil, er fühlt sich eher als der Dumme.
Bei ihm nämlich kann der
chronisch klamme Staat seine leeren Kassen auffüllen.
Leider, meine Damen und
Herren, kann ich den Verdacht, daß man als Deutscher in
Deutschland keine
Vorzugsbehandlung zu genießt, nicht entkräften. Im Gegenteil.
Ich habe drei Anfragen an
die Bundesregierung gestellt:
Ist die Bundesregierung
angesichts der Wirtschaftsentwicklung und des Rückgangs
der Staatseinnahmen bereit,
ihre Zahlungen an die Europäische Union zu
verringern? Die Antwort war:
Die deutsche Verpflichtung gegenüber der
Europäischen Union wird ohne
Abstriche eingehalten.
Ist die Bundesregierung
bereit, sich auch für deutsche Zwangsarbeiter
einzusetzen, nachdem für
ausländische und jüdische Zwangsarbeiter 10 Milliarden
DM zur Verfügung gestellt
worden sind? Die Antwort war: Man könne die beiden
Fälle nicht vergleichen. Die
Bundesregierung wird sich gegenüber Rußland, Polen
und der Tschechischen
Republik auch nicht für eine symbolische Entschädigung und
ein Zeichen der Genugtuung
für die deutschen Zwangsarbeiter einsetzen.
Ist die Bundesregierung
angesichts der Wirtschaftsentwicklung und des Rückgangs
der Steuereinnahmen bereit,
ihre Entschädigungszahlungen nach dem
Bundesentschädigungsgesetz
(also an – vor allem jüdische – Opfer des
Nationalsozialismus) der
gesunkenen Leistungsfähigkeit des deutschen Staates
anzupassen? Die Antwort war:
Nein, der Respekt vor dem damaligen Leiden dieser
Menschen gebiete, das Entschädigungsniveau
uneingeschränkt aufrechtzuerhalten.
Mich haben diese Antworten
nachdenklich gemacht und sie bestätigen die in
unserem Land weitverbreitete
Anschauung: Erst kommen die anderen, dann wir.
Überspitzt gesagt:
Hauptsache, die deutschen Zahlungen gehen auf Auslandskonten
pünktlich und ungeschmälert
ein. Dafür müssen die Deutschen den Gürtel halt noch
ein wenig enger schnallen.
Offengestanden, ich würde
mir einen Konsens wünschen, wie er in vielen anderen
Ländern der Welt besteht.
Dort lautet dieser Konsens: Der eigene Staat muß in
erster Linie für die eigenen
Staatsbürger da sein. Wenn schon eine Bevorzugung
der Deutschen als nicht
möglich oder nicht opportun erscheint, dann erbitte ich
wenigstens Gleichbehandlung
von Ausländern und Deutschen.
Fragt man nach den Ursachen
dieser Schieflage, so werden viele antworten: Das
liegt an der deutschen
Geschichte.
Meine Damen und Herren, kein
Kundiger und Denkender kann ernsthaft den Versuch
unternehmen, deutsche
Geschichte weißzuwaschen oder vergessen zu machen. Nein.
Wir alle kennen die
verheerenden und einzigartigen Untaten, die auf Hitlers
Geheiß begangen wurden.
Hitler, als Vollstrecker des Bösen, und mit ihm die
Deutschen schlechthin, sind
gleichsam zum Negativsymbol des letzten Jahrhunderts
geworden. Man spricht von
einer "Vergangenheit, die nicht vergehen will". Man
räumt dem Phänomen Hitler
auch heute noch in öffentlichen Darstellungen eine
ungewöhnlich hohe Präsenz
ein. Tausende von eher minderwertigen Filmen sorgen
vor allem im angelsächsischen
Ausland dafür, das Klischee vom dümmlichen,
brutalen und
verbrecherischen deutschen Soldaten wachzuhalten und zu erneuern.
Wird hingegen darauf
hingewiesen, auch Deutsche seien im letzten Jahrhundert im
großen Stil Opfer fremder
Gewalt geworden, so gilt das schon als Tabubruch. Die
Diskussion um das Zentrum
gegen Vertreibungen belegt dies eindrucksvoll. Da wird
dann gleich die Gefahr des
Aufrechnens beschworen. Auf die Verursachung des
Zweiten Weltkrieges durch
das Hitlerregime wird verwiesen. In einem Interview
hat unlängst Hans-Olaf
Henkel, der Vizepräsident des Bundesverbandes der
deutschen Industrie das
Faktum und die Folgen dieser negativen
Vergangenheitsbezogenheit
auf den Punkt gebracht. Er sagte: " Unsere Erbsünde
lähmt das Land." (HÖR
ZU 21/2003, Seite 16 ff).
Immer wieder erfahren wir,
wie stark die 12 Jahre der NS-Vergangenheit bis in
unsere Tage wirksam sind.
Fast möchte man sagen, je länger die Nazidiktatur
zurückliegt, desto
wirkmächtiger wird der Hitlersche Ungeist. Das Häufchen
seiner Adepten am
rechtsextremen Rand der politischen Szene ist nicht zu
verharmlosen. Die abstoßende
Aggressivität ihrer öffentlichen Auftritte sorgt
aber in der Regel für
begrenzte Anhängerschaft im heutigen demokratischen
Deutschland. An der Wahlurne
erteilen die deutschen Wähler diesen Dumpfbacken
jeweils eine klarere Abfuhr,
als das in vergleichbaren Nachbarländern geschieht.
So gesehen ist das Scheitern
des NPD-Verbotes von Vorteil, weil nicht das
Verfassungsgericht, sondern
der deutsche Souverän, das Wahlvolk sein Urteil über
den braunen Abhub spricht.
Dieser aktuell zu
beobachtende, tagespolitisch aktive Teil des braunen Erbes
gehört zu den unangenehmen,
aber wohl unumgänglichen Erscheinungen einer
parlamentarischen
Demokratie. Der Narrensaum am rechten und linken Rand des
politischen Spektrums muß
politisch und, wo Strafgesetze verletzt werden, mit
justiziellen Mitteln
bekämpft werden. Im erfolgreichen Kampf gegen gewaltsame
Extremisten haben sich
unsere Staatsschutzorgane bewährt und in Krisen, wie den
blutigen RAF-Terrorismus der
70er Jahre, unser Vertrauen erworben.
Nicht die braunen Horden,
die sich unter den Symbolen des Guten sammeln, machen
tiefe Sorgen. Schwere Sorgen
macht eine allgegenwärtige Mutzerstörung im
nationalen Selbstbewußtsein,
die durch Hitlers Nachwirkungen ausgelöst wurde.
Das durch ihn veranlaßte
Verbrechen der industrialisierten Vernichtung von
Menschen, besonders der
europäischen Juden, lastet auf der deutschen Geschichte.
Die Schuld von Vorfahren an
diesem Menschheitsverbrechen hat fast zu einer neuen
Selbstdefinition der
Deutschen geführt. Trotz der allseitigen Beteuerungen, daß
es Kollektivschuld nicht
gebe, trotz nuancierter Wortneuschöpfungen wie
"Kollektivverantwortung"
oder "Kollektivscham": Im Kern bleibt der Vorwurf: die
Deutschen sind das
"Tätervolk".
Jede andere Nation neigt
eher dazu, die dunklen Seiten ihrer Geschichte in ein
günstigeres Licht zu rücken.
Vor beschämenden Ereignissen werden
Sichtschutzblenden
aufgestellt. Bei den anderen wird umgedeutet. Paradebeispiel
für Umdeutung ist die
Darstellung der französischen Revolution. Da ist das große
Massaker in Paris und den
Provinzen, besonders in der Vendee. Da ist die
anschließende Machtübernahme
durch einen Alleinherrscher, dessen
Eroberungskriegszüge
millionenfachen Tod über Europa brachten. Die Mehrheit
französischer und
außerfranzösischer Stimmen beschreiben dennoch die Revolution
mit ihrem Terror als
emanzipatorischen Akt und Napoleon als milden, aufgeklärten
Vater des modernen Europa.
Solche gnädige
Neubetrachtung oder Umdeutung wird den Deutschen nicht gestattet.
Das verhindert die zur Zeit
in Deutschland dominierende politische Klasse und
Wissenschaft mit allen
Kräften. Sie tun "fast neurotisch auf der deutschen
Schuld beharren", wie
Joachim Gauck es am 1.10. 2003 ausgedrückt hat.
Mit geradezu neurotischem
Eifer durchforschen immer neue Generationen deutscher
Wissenschaftler auch noch
die winzigsten Verästelungen der NS-Zeit.
Es verwundert, daß noch
keiner den Verzicht auf Messer und Gabel vorgeschlagen
hat, wo doch bekanntermaßen
diese Instrumente der leiblichen Kräftigung der
damaligen Täter dienten. Die
Deutschen als Tätervolk. Das ist ein Bild mit
großer, international
wirksamer Prägekraft geworden. Der Rest der Welt hat sich
hingegen in der Rolle der
Unschuldslämmer – jedenfalls der relativen
Unschuldslämmer –
bestens eingerichtet. Wer diese klare Rollenverteilung
– hier die
Deutschen als größte Schuldigen aller Zeiten, dort die
moralischen überlegenen
Nationen – nicht anstandslos akzeptiert, wird
Schwierigkeiten erhalten.
Schwierigkeiten gerade von denen, die als 68er das
"Hinterfragen, das
Kritisieren und das Entlarven" mit großem persönlichen Erfolg
zu ihrer Hauptbeschäftigung
gemacht haben. Einige von den Entlarvern hat es
bekanntermaßen bis in
höchste Staatsämter getragen.
Meine sehr geehrten Damen
und Herren,
um jedem Mißverständnis
auszuweichen: Mit Ihnen gemeinsam bin ich für Klarheit
und Wahrheit. Es soll, darf
nicht verschwiegen und beschönigt werden. "Hehle
nimmer mit der Wahrheit,
bringt sie Leid, nicht bringt sie Reue", sagt der
Dichter. Ja, das
Unangenehme, das Unglaubliche, das Beschämende an der Wahrheit,
das gilt es auszuhalten. Wir
Deutschen haben es ausgehalten, wir halten es seit
Jahrzehnten aus. Aber bei
vielen kommt die Frage auf, ob das Übermaß der
Wahrheiten über die
verbrecherischen und verhängnisvollen 12 Jahre der
NS-Diktatur nicht
a) instrumentalisiert wird
und
b) entgegen der
volkspädagogischen Erwartung in eine innere Abwehrhaltung
umschlagen könnte.
Immer und immer wieder die
gleiche schlimme Wahrheit: Das kann, das muß geradezu
psychische Schäden bewirken,
wie wir aus der Resozialisierungspsychologie
wissen.
Schlimm ist es besonders,
wenn ein U.S.-amerikanischer Junior-Professor (Daniel
Jonah Goldhagen) als
Ergebnis seiner Aufklärungsarbeit unser ganzes Volk als
"Mörder von Geburt
an" bezeichnet. Diese ebenso schrille wie falsche These hat
ihm jedoch - besonders in
Deutschland - Medienaufmerksamkeit und Autorenhonorar
gesichert. Andere Nationen
würden ihn mit kalter Verachtung links liegen lassen.
In der Tat lehnen sich
gerade jüngere Menschen dagegen auf, für Verfehlungen von
Großvätern und Urgroßvätern
in Anspruch genommen und mit dem Verdikt
"Angehöriger des
Tätervolks" belegt zu werden.
Ganz zweifellos steht fest:
Das deutsche Volk hat nach den Verbrechen der
Hitlerzeit sich in einer
einzigartigen, schonungslosen Weise mit diesen
beschäftigt, um Vergebung
gebeten und im Rahmen des Möglichen eine
milliardenschwere
Wiedergutmachung geleistet, vor allem gegenüber den Juden. Auf
die Verträge zwischen der
Bundesrepublik Deutschland und dem Staat Israel unter
den Führungspersönlichkeiten
Adenauer und Ben Gurion darf ich verweisen. Zu der
damals vereinbarten
Wiedergutmachung bekennt sich die Mehrheit der Deutschen
ganz ausdrücklich, wobei
Leid und Tod in unermeßlichem Maß nicht ungeschehen
gemacht werden kann.
Auf diesem Hintergrund
stelle ich die provozierende Frage: Gibt es auch beim
jüdischen Volk, das wir
ausschließlich in der Opferrolle wahrnehmen, eine dunkle
Seite in der neueren
Geschichte oder waren Juden ausschließlich die Opfer, die
Leidtragenden?
Meine Damen und Herren,
es wird Sie überraschen, daß
der amerikanische Autokönig Henry Ford 1920 ein
Buch mit dem Titel "The
International Jew" herausgegeben hat. Dieses Buch hat in
den USA eine Auflage von
500.000 Exemplaren erlebt. Es wurde ein Weltbestseller
und in 16 Sprachen
übersetzt. Darin prangert Ford die Juden generalisierend als
"Weltbolschewisten"
an. Er vermeinte, einen "alljüdischen Stempel auf dem roten
Rußland" ausmachen zu
können wo damals die bolschewistische Revolution tobte. Er
bezeichnete die Juden in
"hervorragendem Maße" als "Revolutionsmacher". Dabei
bezog er sich auf Rußland,
Deutschland und Ungarn. Ford brachte in seinem Buch
eine angebliche
"Wesensgleichheit" von Judentum und Kommunismus bzw.
Bolschewismus zum Ausdruck.
Wie kommt Ford zu seinen
Thesen, die für unsere Ohren der NS-Propaganda vom
"jüdischen
Bolschewismus" ähneln? Hören wir, was der Jude Felix Teilhaber 1919
sagt: "Der Sozialismus
ist eine jüdische Idee … Jahrtausende predigten
unsere Weisen den
Sozialismus." Damit wird auch ausgedrückt, daß an der Wiege
des Kommunismus und
Sozialismus jüdische Denker standen. So stammt Karl Marx
über beide Eltern von
Rabbinern ab. Sein Porträt hing im Wohnzimmer einer
jüdischen Frauenforscherin,
die im übrigen bekennt: "Ich bin damit groß
geworden, daß ein jüdischer
Mensch sich für soziale Gerechtigkeit einsetzt,
progressiv und sozialistisch
ist. Sozialismus war unsere Religion." Immer wieder
klingen in den Schriften
dieser frühen kommunistischen Zeit quasi religiöse Züge
an. Viele der für den
Bolschewismus engagierten Juden fühlten sich sozusagen als
"gläubige Soldaten der
Weltrevolution". So erwartete Kurt Eisner bereits 1908,
die "Religion des
Sozialismus" werde die "Verzweiflung des Jammertals" und die
"Hoffnungslosigkeit des
irdischen Geschicks" überwinden. Leo Rosenberg
verherrlicht das Proletariat
1917 gar als "Weltmessias".
Konkret stellt sich die
Frage: Wieviel Juden waren denn nun in den
revolutionären Gremien
vertreten? Zum siebenköpfigen Politbüro der Bolschewiki
gehörten 1917 vier Juden:
Leo Trotzki, Leo Kamenjew, Grigori Sinowjew und
Grigori Sokolnikow. Die
Nichtjuden waren Lenin, Stalin, Bubnow. Unter den 21
Mitgliedern des
revolutionären Zentralkomitees in Rußland waren 1917 6 der
jüdischen Nationalität an,
also 28,6 %. Der überaus hohe Anteil von Juden bei
den kommunistischen
Gründervätern und den revolutionären Gremien beschränkte
sich keineswegs auf die
Sowjetunion. Auch Ferdinand Lassalle war Jude ebenso wie
Eduard Bernstein und Rosa
Luxemburg. 1924 waren von sechs KP-Führern in
Deutschland vier und damit
zwei Drittel jüdisch. In Wien waren von 137 führenden
Austro-Marxisten 81 und
somit 60 % jüdisch. Von 48 Volkskommissaren in Ungarn
waren 30 jüdisch gewesen.
Aber auch bei der revolutionären sowjetischen
Geheimpolizei, der Tscheka,
waren die jüdischen Anteile außergewöhnlich hoch.
Während der jüdische
Bevölkerungsanteil 1934 in der Sowjetunion bei etwa 2 %
lag, machten die jüdischen
Tscheka-Führer immerhin 39 % aus. Jüdisch galt, das
sei erläuternd gesagt, in
der Sowjetunion als eigene Nationalität. Damit war er
höher als der russische
Anteil bei der Tscheka mit 36 %. In der Ukraine waren
sogar 75 % der Tschekisten
Juden.
Diese Feststellung leitet zu
einem Kapitel über, das zur damaligen Zeit für
ungeheure Empörung gesorgt
hat. Der Mord am russischen Zaren und seiner Familie
wurde von dem Juden Jakob
Swerdlow angeordnet und von dem Juden Chaimowitz
Jurowski am Zaren Nikolaus
II. eigenhändig vollzogen. Weiter stellt sich die
Frage, ob Juden in der
kommunistischen Bewegung eher Mitläufer oder
Leitungsfunktion hatten.
Letzteres trifft zu. Leo Trotzki in der UdSSR, Bela Kun
in Ungarn.
Nicht zu vergessen die
Münchner Räterepublik: Kurt Eisner, Eugen Leviné, Tobias
Achselrod und andere Juden
waren hier als unbestrittene Führungspersönlichkeiten
tätig. Ein großes Aufsehen
erregte damals das Eindringen bewaffneter
Rotgardisten in die Münchner
Nuntiatur des späteren Pacelli-Papstes. Er wurde
von den Revolutionären mit
einer auf die Brust gehaltenen Pistole bedroht. Auch
die Ende April 1919 von
Rotgardisten durchgeführte Erschießung von sieben
Mitgliedern der
"Thule-Gesellschaft", die in enger Verbindung zur späteren NSDAP
stand, zeigt die
Entschlossenheit des revolutionären Prozesses. Diese
Geiselerschießung, der die
Londoner Times am 5. Mai 1919 eine Schlagzeile
gewidmet hatte, gab einem
"giftigen Antisemitismus Nahrung und erzeugte lange
nachwirkende
Rachegelüste".
Weiter könnte nach dem
revolutionären Eifer und der Entschlossenheit der
jüdischen Kommunisten
gefragt werden. Nun, diese revolutionäre Elite meinte es
wirklich ernst, so äußerte
Franz Koritschoner von der KPÖ: "Zu lügen und zu
stehlen, ja auch zu töten
für eine Idee, das ist Mut, dazu gehört Größe."
Grigori Sinowjew verkündete
1917: "90 von 100 Millionen Sowjet-Russen müssen
mitziehen. Was den Rest
angeht, so haben wir ihnen nichts zusagen. Sie müssen
ausgerottet werden."
(S.138). Ähnlich auch hat Moisei Wolodarski formuliert:
"Die Interessen der
Revolution erfordern die physische Vernichtung der
Bourgeoisie." (S.138).
Ganz ähnlich auch Arthur Rosenberg im Jahre 1922: "Die
Sowjetmacht hat die Pflicht,
ihre unversöhnlichen Feinde unschädlich zu machen."
(S.163).
Zweifellos waren diese
Äußerungen kommunistischer jüdischer Revolutionäre keine
leeren Drohungen. Das war
Ernst. Das war tödlicher Ernst. Nach einer von
Churchill 1930 vorgetragenen
statistischen Untersuchung eines Professors sollen
den Sowjets bis 1924 folgende
Menschen zum Opfer gefallen sein: 28 orthodoxe
Bischöfe, 1.219 orthodoxe
Geistliche, 6.000 Professoren und Lehrer, 9.000
Doktoren, 12.950
Grundbesitzer, 54.000 Offiziere, 70.000 Polizisten, 193.000
Arbeiter, 260.000 Soldaten,
355.000 Intellektuelle und Gewerbetreibende sowie
815.000 Bauern.
Ein besonders grausames
Kapitel war das Niederringen jeglichen Widerstandes
gegen die
Zwangskollektivierung in der Ukraine. Unter maßgeblicher Beteiligung
jüdischer Tschekisten fanden
hier weit über 10 Millionen Menschen den Tod. Die
meisten gingen an Hunger zu
Grunde.
Keinesfalls darf die
ausgesprochen antikirchliche und antichristliche
Ausrichtung der
bolschewistischen Revolution unterschlagen werden, wie es in den
meisten Schulbüchern der
Fall ist. Tatsächlich hat der Bolschewismus mit seinem
kriegerischen Atheismus die
umfassendste Christen- und Religionsverfolgung der
Geschichte durchgeführt.
Nach einer von russischen Behörden erstellten Statistik
wurden zwischen 1917 und
1940 96.000 orthodoxe Christen, darunter Priester,
Diakone, Mönche, Nonnen und
andere Mitarbeiter nach ihrer Verhaftung erschossen.
Weder die orthodoxen Kirchen
oder Klöster wurden verschont. Die Baulichkeiten
wurden entweder zerstört
oder für profane Zwecke genutzt. So wurden Kirchen zu
Clubs, Kaufläden oder
Speichern umgewandelt. Das Gold und das Silber der
sakralen Schätze der
orthodoxen Kirche verwendete man zur Finanzierung
weltweiter revolutionärer
Bewegungen.
Wie ging es den religiösen
Juden selbst in der frühen Sowjetunion? Auch sie
waren der Verfolgung durch
die Bolschewisten ausgesetzt. An der Spitze der
bolschewistischen
sogenannten Gottlosen-Bewegung stand ausgerechnet Trotzki. Er
leugnete damals sein
Judentum, wurde aber von den Russen und weltweit als Jude
wahrgenommen.
Meine Damen und Herren,
wir haben nun gesehen, wie
stark und nachhaltig Juden die revolutionäre Bewegung
in Rußland und
mitteleuropäischen Staaten geprägt haben. Das hat auch den
amerikanischen Präsidenten
Woodrow Wilson 1919 zu der Einschätzung gebracht, die
bolschewistische Bewegung
sei "jüdisch geführt". Mit einer gewissen Berechtigung
könnte man im Hinblick auf
die Millionen Toten dieser ersten Revolutionsphase
nach der
"Täterschaft" der Juden fragen. Juden waren in großer Anzahl sowohl
in
der Führungsebene als auch
bei den Tscheka-Erschießungskommandos aktiv. Daher
könnte man Juden mit einiger
Berechtigung als "Tätervolk" bezeichnen. Das mag
erschreckend klingen. Es
würde aber der gleichen Logik folgen, mit der man
Deutsche als Tätervolk
bezeichnet.
Meine Damen und Herren,
wir müssen genauer
hinschauen. Die Juden, die sich dem Bolschewismus und der
Revolution verschrieben
hatten, hatten zuvor ihre religiösen Bindungen gekappt.
Sie waren nach Herkunft und
Erziehung Juden, von ihrer Weltanschauung her aber
meist glühende Hasser
jeglicher Religion. Ähnliches galt für die
Nationalsozialisten. Die
meisten von ihnen entstammten einem christlichen
Elternhaus. Sie hatten aber
ihre Religion abgelegt und waren zu Feinden der
christlichen und der
jüdischen Religion geworden. Verbindendes Element des
Bolschewismus und des
Nationalsozialismus war also die religionsfeindliche
Ausrichtung und die
Gottlosigkeit. Daher sind weder "die Deutschen", noch "die
Juden" ein Tätervolk.
Mit vollem Recht aber kann man sagen: Die Gottlosen mit
ihren gottlosen Ideologien,
sie waren das Tätervolk des letzten, blutigen
Jahrhunderts. Diese
gottlosen Ideologien gaben den "Vollstreckern des Bösen" die
Rechtfertigung, ja das gute
Gewissen bei ihren Verbrechen. So konnten sie sich
souverän über das göttliche
Gebot "Du sollst nicht morden" hinwegsetzen. Ein
geschichtlich bisher
einmaliges millionenfaches Morden war das Ergebnis. Daher,
meine Damen und Herren,
plädiere ich entschieden für eine Rückbesinnung auf
unsere religiösen Wurzeln
und Bindungen. Nur sie werden ähnliche Katastrophen
verhindern, wie sie uns
Gottlose bereitet haben. Die christliche Religion ist
eine Religion des Lebens.
Christus hat gesagt: "Ich will, daß sie das Leben
haben und daß sie es in
Fülle haben" (Joh 10, 10). Damit ist nicht nur das
jenseitige, sondern ganz
konkret unser reales heutiges Leben und Überleben
gemeint. Deswegen ist es
auch so wichtig, daß wir den Gottesbezug in die
europäische Verfassung
aufnehmen.
Meine sehr geehrten Damen
und Herren, wir haben also gesehen, daß der Vorwurf an
die Deutschen schlechthin,
"Tätervolk" zu sein, an der Sache vorbeigeht und
unberechtigt ist. Wir
sollten uns in Zukunft gemeinsam gegen diesen Vorwurf
wehren. Unser Leitspruch
sei: Gerechtigkeit für Deutschland, Gerechtigkeit für
Deutsche.
Ich komme zum Schluß und
sage: Mit Gott in eine gute Zukunft für Europa! Mit
Gott in eine gute Zukunft
besonders für unser deutsches Vaterland!
P.S. Seitenzahlen ohne
nähere Angabe beziehen sich auf das Buch "Jüdischer
Bolschewismus" Mythos
und Realität von Johannes Rogalla von Bieberstein.
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