Leserbrief an Berliner Morgenpost  vom  2. März 2003

 

Wölfe unter Lämmern

Ihr Artikel „Junge Ausländer an der Spitze der Straftäter-Statistik“ vom 28.2.03

 

Die Statistik hat mich überrascht. Zwar ist augenfällig, dass es ein Gewalt- und Straftatproblem mit jungen Ausländern auf Berliner Strassen gibt – was allerdings bisher weitgehend tabuisiert wurde – das von Ihnen veröffentlichte Ausmaß sprengt aber alle Erwartungen. Bei Straßenraub durch Jugendliche nennt Ihre Statistik die 4 fache Zahl von verdächtigen ausländischen – im Vergleich zu deutschen Jugendlichen. Berücksichtigt man, dass wir nicht mehr als ein fünftel Ausländer in Berlin haben, bedeutet dies, dass die kriminellen Aktivitäten pro jugendlichem Ausländer statistisch das 20 fache des jugendlichen Deutschen sind. Da auch bei den Ausländern die Statistik nur durch die kriminellen – und nicht durch die Mehrheit der ehrlichen Ausländer gemacht wird, lässt sich aus den Zahlen unmittelbar schließen, dass sich eine Subkultur von Straßengangs gebildet hat, deren Mitglieder sich längst außerhalb der Gesellschaft gestellt haben – oder gestellt wurden.

Meine Sohn erzählte mir kürzlich, dass er in Schöneberg viele deutsche Schüler kennt, die sich bewusst ähnlich wie die jungen Türken kleiden, damit sie genauso „cool“ wirken. In diesem Zusammenhang ist auch zu sehen, dass das von Jugendlichen gerne gesprochene „Kanakisch“ längst keine ironische Herablassung auf Primitivdeutsch mehr ist, sondern eher ein multikulturelles Entgegenkommen mit deutlich ausgedrückter Wertschätzung darstellt (abendlich im Fernsehen, z. B. ‚Was guckst du?’).

Angesichts der obigen Zahlen lassen sich diese Phänomenen neu interpretieren. Offensichtlich haben sich die Mitglieder der Straßengangs ein Selbstgefühl zugelegt, mit dem Sie sich bewusst außerhalb unserer Gesellschaft stellen und sich als „Starke“ berechtigt sehen, dass was sie haben möchten, einfach mit Gewalt von den „Schwachen“ zu nehmen.

Solches Verhalten ist nicht neu. In vergangenen Jahrhunderten gab es stets die Kaste der Krieger, Ritter oder Samurei oder wie auch immer sie hießen, die mit diesem Anspruch von der Arbeit anderer gelebt haben (entweder vom Nachbarvolk, oder vom Eigenen). Wenn ethnische Unterschiede hinzukamen, war es sogar normal, das die Mehrheit vom kriegerischsten gewalttätigsten Volk unterdrückt wurde. Das waren dann die sogenannten Imperien.

Die Vertreter dieser Gruppen hatten sich am Tierreich orientiert und für sich beschlossen, lieber die Rolle der eleganten schnellen Raubtiere zu spielen, statt die der dusseligen Beutetiere.

Mit der Abschaffung des Adels und der Einführung des Rechtsstaates hatten wir die parasitäre Kriegerkaste abgeschafft. Die Folge war Wohlstand für alle. Es sollte sich lohnen, diesen zu verteidigen.

Dr. Karl Schmitt aus Berlin-Lübars