Zwei Artikel in der Morgenpost werfen am gleichen Tag ein bezeichnendes Licht auf das Bild der „modernen“ Frau:
Gysi besucht Huren und fühlt sich dort offensichtlich wohl. Bei der Arbeitssituation von Frauen in einer Postsortierstelle zeigt er sich betroffen und fragt sich, wie die armen Frauen das aushalten. Welchen Tätigkeitswechsel schlägt er denn vor? Früher galt der Spruch „Arbeit schändet nicht“ – hat sich das jetzt umgekehrt?
In einem anderen Artikel wird das Problem von Müttern beschrieben, deren Kinder aus dem Haus gehen. Speziell die „Muttertiere“ unter ihnen, also die Mütter, die ihre Kinder nicht institutionell erziehen lassen wollten und dafür in der Regel auf das zweite Familieneinkommen verzichteten, haben es mangels anderer Interessen besonders schwer. Dies Wort, und speziell die zweite Silbe, signalisiert uns doch, das Vollzeit-Mütter auf dem Weg zur Menschwerdung abgebrochen haben um ihren animalischen Instinkten zu folgen – oder?
Karl Schmitt
Pankow, 11.3.02